Nachhaltige Abwasserreinigung bei der Zentralkläranlage Ingolstadt

Die Energiewende, die Schonung der Umwelt und der Klimawandel sind die Herausforderungen unserer Zeit. Auch der Gewässerwschutz und damit auch die Abwasserbehandlung sind eng damit vernetzt. In den vergangenen Jahrzehnten ging es in erster Linie um die Optimierung der Ablaufwerte der Kläranlage. Der Energieverbrauch und die Energiekosten waren bisher nachrangig. Heute wird das Abwasser als Ressource betrachtet. Mit einer energetisch und verfahrenstechnisch optimierten Kläranlage werden die Ziele des Gewässerschutzes mit den Zielen der Nachhaltigkeit verbunden.

Ein großer Anteil der für die Abwasserreinigung erforderlichen Energie wird aus dem Abwasser selbst gewonnen. Ein wichtiger Energieträger ist hier das Faulgas, das in den Faulbehältern erzeugt wird. Mit der erzeugten elektrischen Energie aus dem Faulgas wird auf der ZKA rund 64 % des Strombedarfes gedeckt. Die Abwärme der Blockheizkraftwerke wird für die Heizung der Faulbehälter und der Gebäude genutzt. Es wird kein zusätzlicher Brennstoff eingesetzt.

Ein weiterer Energieträger ist der Klärschlamm. Die ZKA nutzt die Abwärme der benachbarten Müllverwertungsanlage (MVA) zur Schlammtrocknung. Diese betreibt einen Dampfkreislauf, in dem Abärme mit rund 60 Grad anfällt, die dort nicht mehr nutzbar ist. Ein Teil davon wird für die Trocknungsanlage der ZKA verwendet. So werden jährlich etwa 4.200 Tonnen Klärschlamm bei der benachbarten MVA enegetisch verwertet. Den Strom zum Entwässern und zum Trocknen des Schlammes bezieht die ZKA ebenfalls von der MVA.

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Durch die energetische Verwertung des Schlammes bei der MVA werden jährlich über 500 LKW-Entsorgungsfuhren vermieden, die fast 53.000 Liter Diesel verbrauchen, beziehungsweise 176.000 Kilogramm CO2 ausstoßen würden.

Ingolstadt, 15.11.2019
Dipl.-Ing. (FH)
Wolfgang Gander
Geschäftsleitung ZKA

Einfach runterspülen? Das bitte nicht ins Klo kippen

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BU: Alle sogenannten Feststoffe sollten nicht in der Toilette landen. (Foto: dpa)

Wohin werfen Sie feuchtes Toilettenpapier, Zigaretten oder Speisereste? Aber doch bitte nicht in die Toilette! Denn dieses und anderes verstopfen die Anlagen. So mancher Müll lockt außerdem Ratten an.

Die Reste der Suppe, die alte Tomatensoße: Am einfachsten entsorgt man solche flüssigen Speisereste in der Toilette. Aber genau das sollte man unterlassen, betonen der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der auch die Wasserentsorger vertritt.
Denn Speisereste, Fette und Öle verkleben die Kanalisation und führen zu Geruchsbelästigungen. Außerdem werden so Schädlinge wie Ratten angelockt. Speisereste gehören daher in die Tonne, erklärt der VKU. Entweder in den Restmüll oder in die Biotonne.

Feuchttücher können zu Verstopfungen führen

Auch alle sogenannten Feststoffe sollten nicht in der Toilette landen. Dazu gehören Feuchttücher. Sie sind anders als das übliche Toilettenpapier reißfest und zersetzen sich nicht im Wasser - und sorgen so für Verstopfungen oder legen gar die Pumpen des Abwassersystems lahm. Laut VKU kann das Entfernen im Einzelfall schon mal mehrere zehntausend Euro pro Pumpe kosten, die die Betriebe letztlich über ihre Gebühren auf die Verbraucher umlegen müssen.

Verstopfungsgefahr für die Leitungen im Haus und für die Kanalisation besteht ebenfalls durch Kondome, Wattestäbchen und -pads, Rasierklingen, Tampons und Binden, Windeln, Katzenstreu, Kunststoffe und Textilien - um nur einige Gegenstände zu nennen, die schon mal aus Bequemlichkeit in der Schüssel landen. Auch sie setzen Pumpen außer Betrieb und führen so zu teuren Störungen im Klärwerk.

Flüssigkeiten verunreinigen Abwasser

So manche Flüssigkeit, für die Toiletten nicht klassischerweise gemacht sind, verunreinigt das Abwasser zusätzlich - etwa Farben, Lacke, Lösungsmittel, Rohrreiniger und andere Chemikalien. Sie können in den Klärwerken oft nicht abgebaut werden.
Aber wohin sonst damit? Chemikalien können an Schadstoffsammelstellen abgegeben werden, erklärt der VKU. Gleiches gilt für Medikamente: Viele der darin enthaltenen Wirkstoffe könnten selbst modernste Kläranlagen nicht entfernen, und sie bauen sich in der Regel auch nur schwer selbst ab.

Medikamente landen im Wasserkreislauf

Die Folge: Die Stoffe landen wieder im Wasserkreislauf und damit beim Menschen. Medikamente sollte man daher nicht über die Toilette, sondern im Hausmüll oder ebenfalls bei einer Schadstoffsammelstelle entsorgen. Manche Apothekennehmen auch alte Medikamente zurück.

Übrigens: Auch Giftstoffe in heruntergespülten Zigarettenkippen verunreinigen das Abwasser zusätzlich.

Entsorgungstipps in 10 Sprachen

In Deutsch und 10 weiteren Sprachen erklärt der Flyer kompakt und leicht verständlich, welche Dinge in die Toilette oder in Mülltonnen gehören und welche Dinge gesondert entsorgt werden müssen. Der Flyer dient insbesondere als Information für Flüchtlinge und beinhaltet folgende Sprachen: Deutsch, Amharisch, Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch, Kurdisch, Pashtu, Russisch, Somalisch, Tigrinya.  

>>> Download: Flyer-Entsorgung-Mehrsprachig

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